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Wasservergiftung, Wasserrute, Überhitzung - typische Sommerprobleme beim Hund

Was gibt es im Sommer noch zu beachten?

Sachen, auf die man leider „in der Hitze des Gefechtes“ manchmal vergisst:

• die Hitze vom Asphalt – besonders von frischem, noch schwarzem Asphalt für Hundepfoten. Das unterschätzt man leicht - hier gilt die Faustregel, wenn du es gut aushältst deinen Handrücken ca. 7 Sekunden auf die Straße zu legen, dann ist es auch für den Hund ok.  - falls nicht, ab auf andere Spazierwege in den Schatten, auf Waldwege, etc.

• Bewegung mit dem Hund möglichst an schattige Plätze verlagern bzw. auf die eher kühleren Tagesstunden und – besonders bei Familien mit Kindern – auch da darauf achten, dass der Hund mal Pause im Schatten macht

• „Wasservergiftung“ beim Hund – sehr vereinfacht und laienhaft erklärt: der Elektrolythaushalt des Hundes ist normaler Weise ausbalanciert. Bei zu viel Wasseraufnahme z.B. bei
ausgelassenem, andauerndem Spiel im Wasser mit Ball kann es zu einer zu hohen Wasseraufnahme beim Hund kommen. Dann kommt der Elektrolythaushalt aus dem Gleichgewicht, dadurch beginnen Zellen Wasser einzulagern, wodurch sie anschwellen – die Nieren drosseln durch den aus der Balance gekommenen Elektrolythaushalt die Urinproduktion, der Hund kann das Zuviel an Wasser nicht mehr selbst ausscheiden – gleichzeitig steigt aber das Durstgefühl des Hundes. Besonders im Kopf des Hundes sorgen angeschwollene Zellen für neurologische Störungen und auch die Lungenbläschen beginnen sich mit Wasser zu füllen – da ist sofortige Hilfe durch den Tierarzt nötig! Symptome sind verändertes Verhalten wie Abgeschlagenheit, Erbrechen, aufgeblähter Bauch, generelle Unruhe, helle Schleimhäute, weite Pupillen, eventuell starkes Speicheln, Koordinationsstörungen, Atembeschwerden. Bei Verdacht auf Wasservergiftung Kontakt mit einem TA aufnehmen, die Krankheitssymptome können natürlich auch auf andere Erkrankungen zurückgehen. Daher dem TA den Tagesablauf des Hundes schildern. Aber besonders im Sommer und bei Spaß und Spiel mit eurem vierbeinigen Liebling in und am Wasser auch diese Möglichkeit im Visier haben.

• „Wasserrute“ – ebenfalls wieder vereinfacht und laienhaft erklärt: Die Wasserrute verursacht enorme Schmerzen um und im Rutenbereich. Sie tritt vermehrt im Sommer und nach dem Schwimmen auf – jedoch nicht nur dann. Symptome: die Rute hängt gelähmt oder gerade herunter, Schmerzen im gesamten hinteren Rückenbereich, vor allem im Schwanzbereich, der Hund möchte sich nicht mehr hinsetzen, eventuell Schwierigkeiten beim urinieren und koten. Es gibt verschiedenste Vermutungen zu den Ursachen. Vorbeugung: lange Aufenthalte von untrainierten Hunden im Wasser vermeiden, besonders bei extremen Temperaturunterschieden (extrem heißer Tag – extrem kaltes Wasser) Überanstrengung vermeiden, den Hund möglichst abtrocknen und für ausreichend „normale“ Bewegung sorgen, auch darauf achten, dass sich der Hund z.B. im Auto gut ausgestreckt hinlegen kann nach Badetagen und nicht tropfnass auf kleinstem Raum liegen muss – die Blutzirkulation ist wichtig.

• Wie gesagt, bei Beschwerden oder Verdacht immer einen TA kontaktieren. Diese Schilderung soll nur Anhaltspunkte geben und in Erinnerung rufen, dass es im Sommer vermehrt zu Wasservergiftungen und Wasserruten kommen kann.