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Der/die Wichtigste zuerst

Wie sieht bei euch die Begrüßung aus? Wenn ihr selbst nach Hause kommt, wenn Familienmitglieder nach Hause kommen, wenn Besuch kommt?

Wer / wie / in welcher Reihenfolge wird begrüßt? Der Mensch oder der Hund – in den meisten Fällen wird erfahrungsgemäß die Antwort sein: Der Hund. Weil der am schnellsten bei der Tür ist, weil er/sie als Welpe so süß war und es wurde so zur Gewohnheit und wird vom Hund mittlerweile als sein gutes Recht gesehen.

Was aber macht das mit dem Selbstbewusstsein von euerem Vierbeiner? In der Regel wird bei uns Menschen auch der oder die Wichtigste zuerst begrüßt. Der oder die Wichtigste hat natürlich auch in vielen anderen Belangen das Sagen und wertet Signale von seinen „Untergebenen“ als Empfehlung. Für einen entspannten Alltag mit Hund ist das natürlich nicht förderlich.

Wenn ihr nach Hause kommt, macht das unspektakulär. Ignoriert den Hund – zumindest ein paar Minuten. Tretet ein, hängt den Mantel auf, zieht die Schuhe aus, tragt eventuell Einkäufe in die Küche, usw. – Familienmitglieder – also menschliche Familienmitglieder – werden zuerst begrüßt, dann erst euer Hund, das ist für den Respekt und die Selbstwahrnehmung des Hundes wirklich wichtig.

Das bricht eurem vierbeinigen Liebling vielleicht einen minimalen Zacken aus der Krone – aber glaubt mir, das wird er/sie verkraften – vor allem seine Selbstwahrnehmung etwas zurechtrücken und es ist ein wichtiger Schritt in einen entspannten Alltag mit Hund.

Denn wer die Krone auf hat, hat das Sagen und folgt seinen „Untergebenen“ nur wenn er Lust und Laune dazu hat.

 

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Abseits?

Die meisten von uns haben keine Jagdhunde - zumindest keine ausgebildeten und für genau diesen Zweck trainierte Hunde.

Im Gegensatz dazu hat praktisch jeder Hund einen Jagdtrieb. Je nach Rasse unterscheidet sich die Ausprägung - denn die verschiedenen Rassen wurden auf verschiedene Ausprägungen des Beutetriebes selektiert. Einen Beutetrieb hat jedoch jeder Hund. Nur dem einen geht es "lediglich" um den Spaß Wild hinterherzurennen, andere würden auch Wild erlegen.

Nichts davon ist unseren Familienhunden erlaubt - und das ist richtig so.

Oft höre ich die Ausrede "er rennt eh nur hinterher, erwischen tut er eh nix" - das ist völlig egal. Unsere Familienhunde haben Wild auch nicht "nur" aus Spaß zu hetzen.

Meine Hunde dürfen nicht auf die Wiese / die Felder / in den Wald. Gestattet ist nur der Weg, der reicht auch völlig. Der Rest gehört dem Wild oder ist bewirtschafteter Grund, ganz einfach. Die Aufgabe von uns Hundehaltern ist es, unseren Hunden das zu lehren und es auch durchzusetzen. Gerne könnt ihr euch die Videos von mir bzw. meinen Hunden auf Facebook / Instagram / TicToc ansehen. Ich filme oft mit bei meinen Spaziergängen in der Natur. Diese Spaziergänge dauern meist zwischen 30 Minuten und zwei Stunden. Dabei muss ich oft gar nichts mehr sagen - den Hunden (fast) keine Kommandos mehr geben. Denn mittlerweile wissen sie, dass sie abseits der Wege nichts verloren haben. Wenn es sie doch mal mehr als  ca. einen halben oder einen Meter neben den Weg kommen, dann werden sie akustisch (bei mir einfach "raus") korrigiert. Das reicht - sie kehren auf den Weg zurück.

Gestern ist ein Hase in 1,5 Meter Entfernung von uns bei einem Baum gekauert - meine Hunde haben ihn wahrgenommen, haben ihn auch "angezeigt" -  ich habe sie am Weg ins "Sitz" geschickt und der Hase ist dann losgerannt - meine Hunde haben vom Weg aus zugesehen. Natürlich hätte es besonders Cid in seinem jugendlichen Alter interessiert hinterher zu hetzen - nur er weiß, das darf er nicht. Das durfte er nie. Ich finde, das gehört einfach bei der Hundeausbildung dazu - dass der Hund, der nicht jagdlich ausgebildet ist oder ausgebildet wird, absolut nichts abseits der Wege zu suchen hat. Rettungshunde beim Training und im Einsatz mal ausgenommen.

Gehen, rennen, spielen können wir ausreichend auf den Wegen. Man kann als Beschäftigung auch etwas am Wegesrand verstecken, den Hund dann erschnüffeln lassen, das Spielzeug entlang dem Weg werfen. Ich fühle mich nicht eingeschränkt dadurch, dass ich mit meinen Hunden "nur" die Wege benutze. Die Wege reichen völlig.

In diesem Sinne - viel Spaß in der Natur - in dem Teil, in dem wir uns auch mit unseren Hunden bewegen dürfen - auf den Wegen. Ein verlässlicher Rückruf sollte auch da unter allen Umständen gegeben sein - sonst gehört der Hund an die Leine / Schleppleine - ohne Ausnahme.

 

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Der Hund kann alles - nur Frust kann er nicht

Wie oft höre ich in Gesprächen mit Hundebesitzern eine ganze Aufzählung was denn ihr Hund schon so alles kann.....

Er kann "Pfote", "Rolle", "mach Männchen", "tot stellen", ... alle möglichen Kunststücke..... ich stelle dann oft eine einzige Frage und ernte einen verwunderten Blick:

"Kann er auch Frust"?.......

Fast immer stellt sich heraus, dass der vierbeinige Liebling Frust so gar nicht kann, ganz und gar nicht. Wie ein verzogenes Kind will der geliebte Vierbeiner immer und sofort das was ihn gerade interessiert und vertritt dieses Wollen auch mit aller Vehemenz und sogar Übergriffigkeiten und nicht selten wird sein Mensch auch "korrigiert", verharmlosend oft als "zwicken" bezeichnet von dem zurechtgewiesenen Herrchen oder Frauchen - für mich ein absolutes Alarmzeichen.

Jeder von uns musste lernen mit Frust umzugehen - schon im Kleinkindalter - das ist auch notwendig für ein geordnetes Zusammenleben. Wir haben gelernt, dass wir nicht jederzeit das machen und haben können, was wir uns gerade wünschen / was wir sehen / was uns gefällt.....

Hunden wird dieses Können oft nicht vermittelt - Frust ertragen können ist jedoch auch für einen Hund absolut wichtig und ein großer Baustein für ein geordnetes und entspanntes Zusammenleben von Hund und Mensch.

In diesem Sinne - frustriert eure Hunde - sonst werden sie zu fordernden Nervensägen und noch dazu immer unzufriedener.

 

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Hundebegegnungen - das Dauerthema

Hundebegegnungen – das Dauerthema

Praktisch jeder Hundebesitzer wünscht sie sich, die wenigsten haben sie – ruhige und gelassene Hundebegegnungen.

Auch hier ist der Mensch in der Führungsaufgabe.

Wenn der Hund von klein auf gelernt hat, jeden, dem man beim Spaziergang begegnet „abzuchecken“, wenn er eventuell der Meinung ist, das sei sogar seine Pflicht, dann werden Begegnungen immer problematisch bleiben. Denn dann entscheidet der Hund ob „Freund oder Feind“.

In unserer Gesellschaft ist das jedoch nicht der passende Umgang miteinander. Daher muss der Hundebesitzer die Führungsaufgabe übernehmen, der Hund muss lernen sich bei Begegnungen jeder Art seinem Menschen anzuvertrauen, seinen Kommandos zu folgen und gelassen zu bleiben.

Sehr praktisch ist in dieser Hinsicht, wenn nicht nur das traditionelle „Fuß“ links vom Menschen gut trainiert ist, sondern der Hund auch auf die rechte Seite von seinem Menschen geschickt werden kann.

Somit hat der eigene Hund schon mehr Abstand zum anderen Hund. Holt euch folgende Situation mal vors innere Auge…. Also der Mensch außen, die Hunde innen am Spazierweg. Das oft noch in direkter Annäherung weil sie entgegen kommen – absolut unhöflich und provokant in der Körpersprache der Hunde. Die Lösung – diese Zwangssituation auflösen, dem Hund lernen auch rechts zu gehen. Dann ist schon mal etwas Wind aus der Situation genommen.

Übung macht den Meister. In dieser Hinsicht kann ich allen die Hundebegegnungs- und Gruppentrainings, die ich immer wieder anbiete, empfehlen. Die wirken, wie man auf den Bildern sieht.

 

Die Termine für die nächsten Monate sind bis spätestens zum Jahreswechsel auf der Webseite. www.hunde-team.at/kurse

 

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Hat der Hund genug Ruhe und einen geeigneten Ruheplatz?

Ruhige Zeit?

 

Ruhe, Ruhe, Ruhe…… auch wir hätten das gerne öfter.

 

Das Ruhebedürfnis der Hunde wird generell unterschätzt. Gerade bei Hunden, von denen man gewohnt ist, dass sie wie das sprichwörtliche „Duracell-Haserl“ immer aktiv sind.

Besonders diesen Hunden muss man Ruhe lernen. Hier hilft ein Kommando „auf die Decke“, „auf deinen Platz“, „leg dich hin“ oder auch eine Box, in die der Hund regelmäßig geschickt wird.

Dabei ist es wichtig, dass dieser zugewiesene Platz wirklich ruhig und abgeschieden ist. Oft sehe ich die „Ruhezone“ der Hunde in Durchgangsbereichen, im Vorhaus. Das ist keine geeignete „Ruhezone“, eigentlich ist so ein Ort eine „Unruhezone“.

Wenn möglich sollte der Hund einen Rückzugsort haben, der nicht an neuralgischen Punkten der Wohnung/des Hauses liegt. Nur dann kann er richtig abschalten und auch am Tag zu seinen Ruhepausen kommen.